1.Mannschaft : Spielbericht (2007/2008)

Bericht aus Sicht der Gastgeber

Im Umfeld, wie auch innerhalb der Mannschaft, könnte Einem in diesen Tagen das Gefühl beschlichen haben, das 3 Punkte gegen den Tabellenvierten aus Halsbrücke schon fest eingeplant wurden im Abstiegskampf, dabei war die Partie noch nicht einmal angepfiffen. Nichts gegen gesundes Selbstbewusstsein, was allerdings Oberschöna ab der 11. Minute leistete, war Hochmütigkeit in Reinkultur. Dabei begann die Partie durchaus positiv. Oberschöna ging aggressiv zu Werke und erspielte sich auch eine Riesenchance in der Anfangsphase durch Fischer, in dessen Schuss aufs vermeintlich freie Tor sich in letzter Sekunde der eigentlich schon überwundene Halsbrücker Torwart schmiss. Aber eben nur bis zur ominösen 11. Minute, als sich Börners Gegenspieler nach dessen Schubser zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Fortan hatte Oberschöna zwar rein mathematisch einen Spieler mehr auf dem Platz, was man allerdings geschickt ins Gegenteil relativierte, denn ab sofort ließ man jegliche Laufbereitschaft, Zweikampfverhalten und Spielintelligenz vermissen. Und da auf vorhin genannte Hochmut in der Regel der Fall folgt, war die Halsbrücker Führung circa zehn Minuten später auch nicht einmal unverdient. Als nach einem zu kurz abgewehrten Freistoß einer von gleich drei ungedeckten Halsbrücker Spielern an der Strafraumgrenze das Leder zusprang und von dort humorlos und brachial in die Maschen der Gastgeber gehämmert wurde. Doch selbst der Rückstand vermochte die Spieler nicht aus ihrer Lethargie wachzurütteln, die auch weiterhin wie Mimosen, oder die im Fussballfachjargon eher bekannten Waschweiber, agierten. Erst nachdem in der Halbzeitpause unmissverständlich klar gemacht wurde, was die Stunde eigentlich geschlagen hat, besann sich die Mannschaft. Es folgte eine Dauerbelagerung der Halsbrücker Hälfte, die, wer mag es ihnen verdenken, sich in Unterzahl mit Mann und Maus zurückzogen, Beton anrührten und mit allen Tricks der Zeitschindkunst die Uhr herunterbeteten. Dem mittlerweile eigentlich verdienten Ausgleich stand Oberschöna aber selbst im Weg da meist zu ideenlos gegen das gegnerische Abwehrbollwerk angerannt. Die wenigen glasklaren Chancen die sich Oberschöna dennoch herausspielte, wurden jedoch zu leichtfertig vergeben. Ein Manko, das sich die Mannschaft in dieser Saison zu Recht ankreiden lassen muss.
Im letzten Spiel der Saison erwartet Oberschöna nun ein Endspiel gegen die punktgleichen Erdmannsdorfer. Nur bei einem Sieg kann Oberschöna den sicheren Verbleib in der ersten Kreisliga feiern. Doch diesmal ist zumindest gewiss: Jeder weis worum es in diesem Spiel für den Verein geht. Jeder wird diesem Spiel alles unterordnen und jeder wird in diesem Spiel über sich hinauswachsen. Wir sind ein Team, wir sind ein Verein, Einer für Alle. In solchen Spielen zeigt sich der Charakter einer Mannschaft. Wir haben ihn. Ich freu mich drauf.